Wer kennt das nicht?
Das Wochenende naht & all die gesammelten Pläne warten nur darauf in die Tat umgesetzt zu werden. Zeit für Entspannung, eine gute Feier mit Freunden auf die man lange gewartet hat, endlich Zeit um die Sonne zu genießen, einen Ausflug zu starten oder einfach mal ein kompletten Tag im Bett zu verbringen.
Aber wer denkt bei all den schönen Dingen schon daran früh aufzustehen, sich durch Menschenmassen zu quetschen, Kisten zu durchwühlen und selbst im strömenden Regen um den letzten Cent zu feilschen. Doch am Ende, ist es das Wert gewesen.
Kleine Schätze die stolz Heim getragen werden.
Die Freude beim zweiten auspacken und die geheime Schadenfreude über den fast schon zu günstigen Preis gleichen alles aus.
Ich bin mittlerweile zur leidenschaftlichen Trödlerin geworden.
Das hilft nicht nur bei einem knappe Studentenbudget, sondern es verschönert mein Zimmer mit Dingen, die selbst meine Mutter nicht geglaubt hätte einmal wiederzusehen. Vorallem in meiner Wohnung.
Auf zur Ausbeute!
Sonnenbrillen in den verquersten Formen, Farben und aus den verschiedensten Jahren.
Kleine kitschige Moccatässchen, die kurzerhand zu Teetässchen umgewandelt werden und edles Friesentee schlürfen erlauben.
Ledertaschen, Rucksäcke und Koffer in allen Größen, Formen und Farben. Meine Liebsten Stücke sind zum Beispiel ein schwarz-brauner kegelförmiger Lederrucksack, eine kleine rechteckige Bauchtasche für den Gürtel oder auch eine kleine Handtasche mit festem vergoldetem Henkel. Wie Mama nun sagen würde: Genau die richtige Mischung zwischen robuster Allzwecktasche & "Kitsch as Kitsch can".
Auf dem Flohmarkt war fast jeder schon einmal oder hat von Mutti etwas mitgebracht bekommen.
Als ich mit 8 Jahren meine Barbies auf dem kleinen Trödel in meinem Dörfchen für 3DM verkauft habe hätte ich nicht gedacht, dass ich einmal mit mehreren randvollen Türen den Heimweg antrete oder gar extra mit dem Zug in andere Städte fahre um mir Trödel anzuschauen.
Aber heute ist ja sowieso alles anders. Nicht nur dank Kleiderkreisel lernt man zu sparen oder gar zu tauschen, sondern Trödeln wird nun zur Großveranstaltung. Limo & Tee für den guten Zweck, Leckereien für Naschkatzen, Vegetarier und Allesfresser-Mägen. Livemusik und Second Hand Ware soweit das Auge reicht. Alles fein angerichtet in wunderbar ausgeleuchteten Hallen oder im mit Lichterketten behangenen Park um die Ecke.
Der Anfang
Das ausschlaggebende Startobjekt der Flohmarktliebe war der Plattenspieler meines Vaters, den ich bei meinem Auszug am liebsten mitgenommen hätte. Mein WG Zimmer braucht so etwas, ich will alte Marianne Rosenberg Platte hören!
Gesagt – Getan.
& dank etwas Hilfe von meinem spontan zu begeisternden Onkel schallen nun die knisternden Klänge von Wham!, Sneaker Pimps, Billy Idol, Joy Divison und selbst den Wheater Girls durch meine Zimmertür. So fällt selbst das Aufräumen nicht mehr schwer.
Wer Spaß an analoger Fotografie hat, kommt bei Trödelbesuchen definitiv auch nicht zu kurz.
Meine Sammlung ist von zwei auf sieben funktionierende Kameras gewachsen. Eine trashige Unterwasserkamera, Polaroid Kameras, teilweise noch mit original Filmen und diverse Objektive für die gute alte Ricoh die ich bei meinem Auszug heimlich in einem Umzugskarton entführen konnte. Die Besten Funde macht man genau dort, wo man sie nicht erwartet. In unzähligen Wühlkisten unter Meterweise Gardinenstoff. Es lohnt sich jede verdächtige Schachtel und Tasche mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Neuste Entdeckung die fleißig getestet wird ist ein Sternförmiger Trickfilter.
Super leicht in der Anwendung, da man ihn einfach vor die Linse hält und schon den "Wow"-Effekt erlebt.
Neue Projekte
Nach so viel alten Schätzen, war es nur eine Frage der Zeit, bis zwischen all den Kleinteilen auch mal ein größerer Fisch an der Leine zappelt.
Projekt "Dann baue ich mir halt mein Wunschrad selbst" - und dank dem „Schnäppchenjägerinstinkt“ sowie regelmäßigen Trödelgängen nimmt das ganze langsam Form an. Ein günstiges Rad gefunden und pinke Bremsschläuche geschenkt bekommen. Ein Vordergepäckträger gesucht und gefunden & nach noch längerer Suche auch endlich eine passende Weinkiste als Tragekorb ausfindig gemacht. Mein Dank gilt einer "Theatergruppe" die ihre 500 übergebliebenen Requisiten zu Geld machen wollen.
Nun heißt es weiter suchen bis alle Teile zusammengesammelt sind & dabei wie Arielle in der eigenen Höhle bei der Arbeit Lieder vor sich hin summen.
Ich hab zahllosen Kram & viel Plunder, ich erstick im Klimbim sieh nur her!
♥
Gönnt euch doch auch mal ein wenig Flohmarktliebe
& Kämpft außerhalb der eigenen vier Wände gegen Verschwendung.