Ein langes Wochenende auf einer Insel der Ruhe. Im wahrsten Sinne des Wortes. So wenig Wind, ich höre kaum das Meer plätschern, nur winzig kleine Wellen schwappen an den Strand und sind kaum lauter als mein eigener Atem. Morgens, mittags und abends sitze ich am Steg an dem die Fähre immer ein paar Autos weg und wieder mit bringt. Ich habe das Bedürfnis, jede Stunde festzuhalten, zu schön ist alles.
Die Sonne scheint am Mittag durch die Fenster, ich stelle mir vor, hier immer zu wohnen, hier immer frühstücken zu können - im Sonnenlicht, mit warmer, frischer Luft.
Ich will die Terrasse kaum verlassen und völlig selbstversunken auf das Wasser gucken. Den ganzen Tag. Trotzdem wird ein Ausflug belohnt, ich fühl mich wie im Märchenwald.
Der Wind ist kräftiger am Nachmittag, zerfetzte Wolken hängen über meinem Märchenwald und ich stell mir vor, eine einsame Prinzessin sitzt im Turm gefangen - auch wenn es ein Leuchtturm ist, bestimmt ist sie jedenfalls blond und wenn sie nicht gerade auf einen Prinzen wartet, sitzt sie da oben und schaut auf´s Meer. So schlecht kann also ein Prinzessinnenleben im Turm nicht sein.
Jeder Spaziergang endet einmal zuhause, was so wundervoll ist - denn die Sonne, die nachtmittags noch auf die Terrasse lockte, drängt sich jetzt am Abend auch noch in das Haus, das voller Nord-Flair steckt. Ich träume wieder von meinem Ferienhaus.
Bevor die Sonne ganz verschwindet, ein letzter Ausflug zum Steg.
Ein letztes Mal lachend das Holz unter den nackten Füssen die Möwen aufscheuchen.
Am nächsten Morgen, ganz schön früh - der Tau hängt über den Feldern, die Luft, der ganze Tag riecht noch ganz neu und frisch. Leider heisst es dann doch wieder Abschied nehmen, Sachen packen, auf den Steg, die Fähre, die Straße - zurück, wohin es nicht immer ganz so friedlich und magisch, so zauberhaftig wundervoll ist, wo man an jeder Ecke das Gefühl hat, etwas ganz Einmaliges zu entdecken. Aber immerhin, manchmal liegt alles Schöne genau vor uns, und das ist schön zu wissen, dass man gar nicht allzu weit muss. Und wenn einen die Sehnsucht packt, dann ist Als vielleicht für einen kleinen Moment auch für Dich eine Märchen-Flucht.
Und ganz manchmal reicht es auch, sich ein Bild anzusehen und sich zu fragen, wie man sich fühlen würde, wenn man gerade hier sitzen würde. Nur so 5 Minuten Kopfkino-Fernweh-Reise-Sehnsucht, bevor man sich mit einem Seufzen wieder zurücklehnt und im Jetzt ankommt. Ich wünsche euch jedenfalls viele Momente - mir persönlich bringen diese Bilder immer wieder die Stimmung zurück und ich seh mich mit dem Rücken an der Hauswand auf das Meer blickend.
Frische Nordluft für Euch!