Huhu,
ich trau mich hier auch mal wieder rein :D Dieses Mal möchte ich euch gerne von meinem neuen Hobby erzählen, dass ich (wie es bei neuen Hobbys oft der Fall ist) in der letzten Klausurphase für mich entdeckt habe.
Denn beim Seifengießen ist es nicht so, dass man nichts tut, um einfach nur das Lernen auf zu schieben, ganz im Gegenteil, man kreiert wunderschöne Geschenke und überaus nützliche Gebrauchsgegenstände.
Achtung: Seifengießen hat nichts mit Seifen sieden zu tun! Beim Sieden kommen natürlich schönere und pflegendere Produkte raus, dafür ist es auch aufwändiger und für Küchenterroristen wie mich zu gefährlich.
Seifen gießen dagegen geht fix und ist für jeden Grobmotoriker machbar. Deswegen gibt’s auch keine Schritt-für-Schritt-Bilderanleitung, ich trau euch zu, ohne 1001 Bilder Seife zu schmelzen und anschließend von einem Gefäß ins andere zu gießen.
Genug erzählt, es geht los:
Ihr braucht:
Rohseife: hier unterscheidet man zwischen der transparenten Rohseife, und der "opak"- Rohseife, die blickdicht weiß ist, und meiner Meinung nach mehr schäumt. Letztendlich ist es eine Frage des Designs, welche man wählt.
Formen: ihr könnt natürlich Seifenformen kaufen, aber das Kunststück gelingt auch mit jedem beliebigen Sand- oder Backförmchen. Am allerbesten sind Formen aus Silikon, zum Beispiel für Pralinen.
Lebensmittelfarbe: es gibt auch spezielle Seifenfarbe, aber ich habe bisher wirklich keinen Unterschied zwischen der Verwendung von Seifen- und Lebensmittelfarbe festgestellt. Nur der Preis unterscheidet sich deutlich ;)
Duftöl: auch hier kann man zwischen speziellen Seifenölen und "normalen" Duftölen frei wählen. Meiner Erfahrung nach riechen die Seifenöle aber intensiver.
So geht’s:
Kleine Mengen Seife schmelze ich in der Mikrowelle, größere im Wasserbad. Bei der Mikrowellen- Variante umbedingt im 5-sec-Abstand nachschauen, obs schon geschmolzen ist. Wenn die Seife zu lang drin ist, bildet sich viel Schaum, und das sieht nachher beim gießen doof aus. Auch beim Wasserbad- schmelzen kann sich Schaum bilden, daher sollte man nicht wie ein Wahnsinner rühren, um den Schmelzvorgang zu beschleunigen. Schaum kann man am Ende mit etwas Küchenpapier vorsichtig rausfischen.
Ihr solltet jetzt schon wissen, welche Farbe, Duftrichtung und sonstige Späße (Blüten, Glitzer..) die Seife haben soll, denn sobald ihr sie aus der Mikro/vom Herd nehmt, müsst ihr relativ schnell arbeiten.
Nun kann man die Seife mittels Farbe und Duftöl färben und beduften. Achtet grade bei transparenter Seife und dunklen Farben (blau, grün…)darauf, dass ihr nicht zu viel Farbe nehmt…sonst habt ihr ganz schnell schwarze Seife.
Wenn ihr euren Wunschseifenzustand erreicht habt, gießt ihr die Seife in die Form und lasst sie fest werden. Sobald sie fest ist (geht ziemlich schnell) löst ihr sie aus der Form heraus..und fertig!
Auf die Dauer ist das natürlich etwas langeweilig…deswegen kann man auch wunderbar Blüten, Glitzersteinchen, kleine Schmuckstücke und sonstige Späße einseifen. Dazu gießt man erst die untere Schicht (die, Achtung, bei der fertigen Seife oben ist), lasst sie etwas fester werden, drückt dann Blüte/Gegenstand/Glitzer ordentlich fest und lasst es weiter hart werden. Dann erst gießt ihr langsam die zweite Schicht drüber. Wenn einem auch das zu langeweilig wird, kann man sich im Seifenfachhandel noch allerlei Reliefeinlagen kaufen.
So, das waren die Seifengießenbasics von mir. Ich hoffe, es hat euch gefallen, und vielleicht bekommt jemand Lust, es selber mal aus zu probieren! :)
PS: Falls es jemanden interessiert: ich beziehe sämtliche Materialen von "kerzen-und-seife.de", aber man bekommt Rohseife auch in jedem gut sortierten Bastelladen. Dort sind sie zwar etwas teurer, aber dafür hat man das gute Gefühl, das lokale Gewerbe unterstützt zu haben ;)
PPS: wer jetzt doch lieber Seife sieden will, dem lege ich einem wunderbaren Blogpost von lilahope aus dem letzten Jahr ans Herz.