Croatia
Da ich durch meinen letzten Beitrag (…spontan nach Prag) ein wenig auf den Geschmack gekommen bin, was das Schreiben betrifft, habe ich beschlossen, euch einen kurzen Einblick in meinen/unseren Urlaub zu geben. Und welch Überraschung nach der Überschrift – es ging nach Kroatien … aber nicht nur zum am-Strand-liegen-und-in-der-Sonne-braten. Ich wollte definitiv etwas mehr von dem Land Kroatien sehen.
Als wir am Sonntag um 2.00 Uhr morgens aufstanden, um eine halbe Stunde später abzureisen – wieder mit dem Auto (mein Freund ist ein bisschen autofanatisch, wer kennt das nicht ;) ) war das Wetter, gelinde gesagt, nicht sehr toll. Es regnete wie aus Eimern. Naja – macht nichts, wir hatten schließlich nur eine 8-stündige Fahrt vor uns.
Auch in Kroatien wurde das Wetter nicht wirklich besser, erst als wir nach Zadar (… Magistrale?) auf die Küstenstraße auffuhren sahen wir einen kleinen Lichtblick – die Sonne schien! Wir fuhren bis nach Podstrana, das liegt kurz nach Split, und freuten uns beide schon sehr darauf, aus dem Auto hinauszukommen. In Split hatten wir, wieder über Trivago, in einer kleineren Pension ein günstiges Zimmer (mit Meerblick :D ) gebucht. Als wir schließlich alles erledigt hatten – einchecken, Zimmer beziehen, … - regnete es wieder. Also legten wir uns einfach aufs Ohr – immerhin waren aus den geplanten 8 Stunden mehr als 10 geworden. Die Küstenstraße hatte unseren Zeitplan etwas durcheinander geworfen. An diesem Abend waren wir einfach nur froh, sicher in unserer Unterkunft angekommen zu sein, und huuuuuundemüde… Also beschlossen wir, bald ins Bett zu gehen, um am nächsten Tag in neuer Frische die Insel Hvar erkunden (natürlich mit dem Auto ;) ) zu können.
Am Montag, um 07.00 Uhr hieß es aufstehen, duschen, frühstücken und ab nach Drvenik. Von dort kann man mit einer Autofähre in nur 30 Minuten nach Hvar übersetzen. Kurz zu Hvar, die Insel ist ca. 80 Kilometer lang und eine Straße führt vom einen Ende mitten über die ganze Insel zum oberen Ende, wo sich die Stadt Hvar befindet. Als wir schließlich auf Hvar waren, erwartete uns eine abenteuerliche Straße – Straßengräben so tief, und steil abfallend, dass man leicht sein Auto schrotten konnte, noch dazu war die Straße seeehr, sehr schmal. Ich war froh, dass das Autofahren mein Freund, der übrigens Thomas heißt, übernahm. Denn wenn uns wiedermal ein Wohnwagengespann mit Überbreite entgegenkam, zitterte sogar ich am Beifahrersitz, ob wir auf der Straße bleiben würden oder nicht. Aber dennoch – Hvar ist jeden Besuch wert: kleine Örtchen an der Küste, viel Lavendel, niedliche Straßenläden, an denen selbstgemachte Produkte verkauft werden und noch vieeeeeles mehr.
Nachdem wir ca. zwei Drittel der Strecke hinter uns hatten, erblickte ich, direkt neben der Straße ein verwildertes, teilweise eingestürztes Hotel – dachte ich. Und da ich solche Häuser einfach unglaublich faszinierend finde, musste Thomas anhalten und uns das mal etwas genauer anschauen. Als wir schließlich über eine eingeschlagene Tür hineingelangten wurde uns erst bewusst, dass das kein normales Hotel, sondern eher eine riesige Hotelanlage gewesen sein musste, bevor sich die Natur nach und nach ihren Platz zurückeroberte. Eingestürzte Decken, zerschlagene Fliesen, Löcher im Boden, Glasscherben überall, Graffiti an den Wänden – ich war fasziniert. Wir streunten eine Weile herum, hörten dann aber Stimmen. Danach beschlossen wir abzuhauen, denn ganz geheuer war uns diese ganze Anlage auch nicht. Bei nachträglicher Recherche fand ich heraus, dass diese Hotelanlage speziell für Kinder errichtet worden war. Belgrade Child’s Resort hatte es geheißen, war aber nach dem Krieg verlassen worden, und nicht mehr gewartet worden. (Bei Interesse einfach Belgrade Child’s Resort googlen ;) )
Nach diesem aufregenden „Spaziergang“ setzten wir uns wieder ins Auto um unseren Weg fortzusetzen. Doch dann, nur wenige Kilometer vor der Stadt Hvar, begann es wieder zu regnen. In Strömen. Wie aus Eimern. Keiner von uns beiden hatte Lust bei diesem Wetter die Stadt zu besichtigen. Also fuhren wir wieder ein Stück zurück, zum zweiten Fähranlegeplatz, den aus auf Hvar gibt. Wir kauften uns Tickets und fuhren wieder zurück aufs Festland. Als wir dort ankamen war es bereits 18.30 und so entschlossen wir uns, noch gemütlich essen zu gehen und anschließend in die Pension zu fahren.
Am nächsten Tag checkten wir aus, und freuten uns bereits auf unsere nächste Unterkunft, das Hotel Niko im Resort Solaris. Doch als wir schließlich dort ankamen erwartete uns Ostblock-Flair, muffige kleine Räume und Dreck. Wir waren enttäuscht. Und traurig. Für dieses Zimmer hatten wir, im Vergleich zu den anderen, pro Nacht am meisten ausgegeben. Und noch dazu hatten wir über das Reisebüro gebucht – wo wir auch anriefen. Doch dort hieß es nur, „thja Sie haben ein Bestpreiszimmer gebucht, dieses kann von Größe und Lage beeinträchtigt sein“.. Da standen wir nun – in unserem sechs-Quadratmeter-Zimmer, mit Ausblick auf eine sehr nette Fassade.
Nach einer Zeit beschlossen wir, uns von diesem Zimmer und der gesamten Anlage sicher nicht den Urlaub versauen zu lassen, und machten uns auf den Weg ins nächste Einkaufszentrum, um Taucherbrille und Schnorchel zu kaufen. Diese testeten wir noch am gleichen Abend, bei einbrechender Dunkelheit. Sie waren definitiv die Investition wert, gleich beim ersten „Tauchgang“ sahen wir einen kleinen Oktopus, der von einigen kleineren Fischen umringt war, und viele, viele Seeigel.
Am Mittwoch war es endlich soweit – Zeit zum AUSSCHLAFEN.
Da wir nicht im Resort bleiben und baden wollten, fuhren wir auf die Insel Murter, und suchten uns unseren ganz persönlichen Badeplatz. Wir fanden eine wunderschöne Stelle, unter Pinienbäumen, sogar mit einem betonierten Einstig um ohne auf Seeigel zu treten ins Meer zu kommen. Dort hatten wir einige Stunden unsere Ruhe, keine Menschenseele, außer ein paar vorbeifahrende Boote. Es war ein Traum, das Wetter war perfekt, das Meer war wunderschön und wir nutzten die Zeit um unsere neuen Taucherbrillen und Schnorchel auszuprobieren und mal gar nichts zu machen. Am späteren Nachmittag wurde es aber leider, leider wieder Zeit zum Zurückfahren. Wir packten unsere Sachen, und fuhren wieder in das Einkaufszentrum – denn dort gab es WLAN – dieses funktionierte in unserem Hotel nur gegen Bezahlung. An diesem Tag erfuhr ich, dass ich an der Fachhochschule aufgenommen worden war, an der ich mich beworben hatte.
Donnerstaaaag. An diesem Tag wollten wir uns das Hinterland etwas näher ansehen, und machten uns auf den Weg nach Knin. Der Weg ist das Ziel – so ungefähr war unser Motto an diesem Tag. Wir wollten einfach etwas von der Umgebung sehen, und so fuhren wir über abenteuerliche Straßen, vorbei an vielen, vielen verlassenen Häusern. Das fand ich persönlich sehr erschreckend, denn mir war nicht bewusst gewesen, dass durch den Krieg, so viele Menschen vertrieben worden waren, und so enorm viele Häuser zerstört worden waren. An manchen sieht man sogar jetzt noch Einschusslöcher… Auch die Stadt Knin ist gezeichnet vom Krieg, man sieht nur sehr wenige Menschen auf den Straßen, Tourismus ist so gut wie gar nicht vorhanden, leerstehende Häuser gibt es in Unmengen. Doch Knin hat auch seine schönen Seiten, wenn man sich etwas weiter nach oben wagt.
Und am nächsten Tag hieß es (zum Glück) schon wieder – abreiiisen! Auch wenn uns die Gegend rund um Split sehr gefallen hatte, waren wir froh aus diesem Zimmer hinauszukommen und endlich Richtung Plitwitze fahren zu können. Also wieder rein ins Auto – und ab geht’s. Schließlich in Plitzwitze angekommen, suchten wir zuallererst unser Hotel. Dieses hatten wir, wie das erste auch, über trivago gebucht. Wir fanden es auch sehr schnell, beschlossen dann aber vor dem Einchecken noch die Wasserfälle zu besichtigen, es war schließlich erst Mittag. Außerdem blieben wir nur einen Nacht in Plitwitze. Also fuhren wir zu einem der Parkeingänge, kauften uns ein Ticket und entschieden uns für eine der Routen. Wir fuhren mit einem der Shuttlebusse nach oben und gingen dann zu Fuß, zwischen den kleineren und größeren Seen und Wasserfällen wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Mir persönlich hat dieser Nationalpark sehr gut gefallen, das Wasser ist einfach so unglaublich klar, und die Fische schwimmen auch bei näherem Betrachten nicht weg, was vor allem Thomas sehr faszinierte. Mit kleineren Kindern würde ich diesen Ausflug jedoch eher nicht machen, da einige Stellen des Weges ungesichert sind, obwohl es sehr schmal ist, und es seitlich manchmal bis zu 10 Meter steil abfällt. Müde vom Autofahren und „wandern“ fuhren wir schließlich zum Hotel, checkten ein, legten uns kurz aufs Ohr und gingen dann ins hoteleigene Restaurant Abendessen. Um endlich mal zu feiern, dass ich an der FH aufgenommen war, bestellten wir uns eine Flasche Wein, und ließen den Abend gemeinsam ausklingen.
Am nächsten Tag machten wir uns wieder auf den Weg – diesmal zur letzten Etappe unserer Reise – und zwar nach Porec. Dort blieben wir noch 4 Nächte, in denen wir entweder die Stadt erkundeten oder baden waren. Ich finde Porec ist eine sehr schöne Stadt, und nach ein oder zwei Tagen fanden wir uns auch in den engen Gassen sehr gut zurecht. In diesen 4 Tagen in Porec machten wir keine größeren Ausflüge mehr, sondern genossen einfach die Zeit in unserem Hotel, der Stadt und am Meer. Aus diesem Grund ist auch der Text über Porec so kurz ;)
Ich hoffe, mein Blogpost hat euch gefallen –und wie auch beim vorherigen – für konstruktive Kritik und Rückmeldungen bin ich jederzeit offen.
Danke für’s Lesen!
Eure Katharina Rosa