Meine Lieben,
Ich denke, die meisten haben so wie ich irgendwo ein kleines Kästchen oder eine Schublade, in der man liebevoll etwas ganz Besonderes aufbewahrt, vielleicht ein besonderes Geschenk oder ein Familienerbstück, an dem man wirklich hängt und auf das man immer gut aufpasst :)
Hier möchte ich euch die Geschichte eines kleinen Schatzes erzählen, der auf sehr verschlungenen Pfaden seinen Weg zu mir gefunden hat und mich immer wieder aufs Neue fasziniert... die Geschichte meiner inzwischen bereits stolze 78 Jahre alten und heiß geliebten Armbanduhr!
Also Nostalgie pur! Die Uhr und ich haben uns im Wohnzimmer meiner lieben Omi zum ersten Mal getroffen, sie zeigte mir gerade ein paar Fotos aus ihrer Jugendzeit, als uns zwischen den vergilbten Alben eine kleine blaue Schachtel in die Hände fiel. Sorgfältig in hellgrüner Watte verpackt lag darin diese kleine goldene Uhr und die fast 90 Jahre alte Lady bekam ganz glänzende Augen.
Im Jahre 1936 hatte meine Omi mit süßen 12 Jahren die Uhr zu ihrer Firmung geschenkt bekommen und, bis sie sie mir schenkte, gut auf sie aufgepasst, sie begleitete sie durch ihre Jugend, durch die Kriegsjahre, als sie heiratete, mit ihrem Mann ein Haus baute, bis wir schließlich zusammen das Kästchen öffneten. Und als wir an diesem Tag an dem kleinen goldenen Rädchen drehten, um sie aufzuziehen- tickte sie auch nach fast 80 Jahren noch einwandfrei weiter!!
In einem der alten Fotoalben habe ich ein Bild entdeckt, das aus den frühen 60er Jahren stammt, darauf ist meine Omi vor ihrem Haus zu sehen, im schicken selbstgenähten Pünktchenkleid. Und was das Beste ist, sogar mit genau der Armbanduhr am Handgelenk, die heute mir gehört.
Ich finde, sie ist eine klasse Lady, die in ihrem Leben, wie so viele alte Herrschaften, superviel geleistet hat und immer für Andere da war, und daran erinnert mich ihre Uhr jedes Mal, wenn ich sie für einen besonderen Anlass trage.
Egal was passiert, diese Uhr gebe ich auf keinen Fall her! Höchstens vielleicht irgendwann in ferner Zukunft an meine eigenen Enkelkinder ;)
Was meint ihr, sollten wir nicht lieber wie unsere Großeltern bewusst ein bisschen auf unsere Sachen aufpassen, mal ein Loch in der Jacke nähen anstatt sie sofort wegzuschmeißen?
Und welche Schätzchen, an denen euer Herz hängt, versteckt ihr vielleicht zuhause und wie sind sie zu euch gekommen?
Ich bin gespannt auf ein paar Geschichten und hoffe mein erster kleiner Blogpost hat euch gefallen und ihr seid nicht zuuu streng mit mir ;)
Liebste Grüße, Lisa :*