Der Sommer rückt näher und damit verbunden auch für viele die Reisezeit. Da kann man sich ja schon mal darüber Gedanken machen, wo es dieses Jahr so hingehen soll. Ob Deutschland, Europa oder wie in meinem Fall ein anderer Kontinent - hier ist ein Plädoyer für das Reisen alleine und wie man dabei sicher bleibt.
Es gibt Pärchenurlaub, Gruppenurlaub, den Urlaub mit der besten Freundin und es gibt die Möglichkeit, alleine zu reisen. Die ersten drei Möglichkeiten hatte ich bereits hinter mir, als ich im letzten September alleine nach Australien flog. Noch nie zuvor war ich in meinem Leben alleine gereist. Schon als ich am Flughafen ankam, überkam mich ein komisches Gefühl - ich bin jetzt wirklich alleine inmitten all dieser Leute. Aber schon auf dem Flug hatte ich ein nettes Gespräch mit einem älteren Australier, der sich upgraden ließ und mir sein damit verbundenes kostenloses Abendessen anbot. Das läuft ja schon mal, dachte ich mir, als ich voller Vorfreude über den Pazifik flog.
Am meisten Sorgen machte ich mir um meine eigene Sicherheit. Kann ich abends überhaupt alleine rausgehen? Oder sogar etwas trinken? Was, wenn ich niemanden kennenlerne und mich einsam fühle? All diese Fragen gingen mir durch den Kopf. Die Erfahrungen von meinen bisherigen Reisen habe ich hier zusammengefasst:
Hör auf deinen Bauch: Das erste und wichtigste für mich ist das Bauchgefühl. Grundsätzlich gilt, dass ich immer auf mein Gefühl vertraue. Fühlt sich etwas nicht gut an, dann lasse ich es. Man kann sich dabei natürlich auch täuschen, daher sollte „frau“ noch die anderen Punkte berücksichtigen...
Die Macht der Information: Es ist sehr schön, sich einfach treiben zu lassen und die Dinge auf sich zukommen zu lassen. Es kann aber auch hilfreich sein, sich vorab oder am ersten Tag ein wenig über dein nächstes Reiseziel zu informieren. Ich schaue mir dazu gerne ein paar Sachen im Internet (Internetcafes gibt’s inzwischen ja fast überall) an, auch ein Reiseführer kann hilfreich sein oder du sprichst einfach die Einheimischen an. Vielleicht gehen die dann ja auch mit dir surfen. So erfährst du schon mal die Basics. Wo ist der nächste günstige Supermarkt, wo die Hauptstraße? Wo sollte man sich abends/nachts besser nicht mehr aufhalten? Oder natürlich auch Besonderheiten des Surfspots.
Geld beruhigt: Man sollte sichergehen, immer genug Geld dabei zu haben. Schließlich will man in „komischen“ Situationen nicht auf andere angewiesen sein müssen, die einem möglicherweise nicht ganz so wohlgesonnen sind. Das Gefühl, einfach jederzeit gehen zu können und von niemandem abhängig zu sein, hat mich sehr beruhigt. Und so bringt einem die unvorhergesehene Taxifahrt oder der Wechsel der Unterkunft nicht auch noch zusätzlich finanziell aus dem Konzept.
Ansprechpartner: Sag deinen Eltern oder engen Freunden, wo du hin willst oder wo du dich gerade aufhältst. Das beruhigt nicht nur deine Mama zu Hause, sondern bewahrt dich auch davor, „verloren“ zu gehen.
Immer einen Plan haben: Nichts ist nervenraubender, als an einem neuen Ort anzukommen, um dann festzustellen, dass aufgrund von z.B. Weihnachtsferien kein Hostelbett mehr zu haben ist. Nicht zu wissen, wo man die nächste Nacht verbringen soll, ist nicht schön. Ein Mindestmaß an Organisation halte ich daher für wichtig. Ich empfehle zumindest, seine Unterkunft für die nächsten 5-7 Tage klar zu machen.
Auf den Punkt gebracht: Mach nichts, was du sonst nicht auch machen würdest. Klar, Urlaub ist Unbeschwertheit, Spaß und Abenteuer. Das ist ja auch alles gut so. Grundsätzlich gilt schlicht, dass man Sachen, die man zu Hause nicht machen würde, auch nicht in einem anderen Land machen muss. Und damit meine ich so Aktionen wie mitten in der Nacht auf einsamen Bahnhöfen abzuhängen oder durch den Wald alleine nach Hause zu gehen. Ich weiß, da hat jeder seine eigene Toleranzgrenze, aber wenn man mal ehrlich ist, muss das wirklich nicht sein.
Du bist bereit, wenn du bereit bist: Lass Dich durch nichts und niemanden stressen. Du weißt selbst, am besten wenn du so weit bist, deine Koffer zu packen und dich auf den Weg zu machen. Natürlich ist es eine große Überwindung. Wenn man es schafft, seine Ängste bei Seite zu legen, öffnet sich einem eine völlig neue und aufregende Art zu Reisen.
Diese Erfahrung wünsche ich jeder von euch.
#WeGoSolo
Eure Fragen zu (Welt-)Reisen und Wellenreiten beantworte ich euch natürlich auch immer gerne auf meinem Blog