BLINDE ALS KÜNSTLER – GEHT DAS?
KURZER HINWEIS: Leider darf ich hier keine Bilder einfügen, die nicht von mir sind, deshalb sind die jeweiligen Künstler mit ihren Werken verlinkt!
Blinde als Künstler? Ja, wieso nicht! Aber ich rede hierbei vom visuellen Bereich der Kunst: Malerei, Fotografie und Film. In allen drei Bereichen sind Blinde künstlerisch aktiv und das auch beeindruckend.
Willkommen in meiner „Geht das?“ Reihe. Heute habe ich mir ein Thema ausgesucht, dass mich seit Jahren fasziniert und wohl die maßgebliche Inspiration für mein künstlerisches Schaffen ist. Die Tatsache, die mein Namensgeber Alhazen bereits bewiesen hat: Wir sehen im Gehirn und nicht in den Augen.
Dies führt dazu, dass bei (Geburts-)Blinden das Gehirn nicht minder im visuellen Zentrum arbeitet als das eines Sehenden. Was wahrscheinlich die meisten auch nicht wissen: Die meisten Blinden können zeichnen!
Abstraktes, perspektivisches Denken, Farblehre – alles erlernbare Dinge. Auch haben die meisten Blinden schon von Haus aus ein recht gutes Verständnis für die Grundelemente der Zeichenkunst und ein ungeübter blinder Maler zeichnet meist nicht anders als ein ungeübter Sehender.
Lisa, aus meinem Film 5 Sekunden, beim Zeichnen einer Katze.
Ich will mich aber jetzt nicht zu sehr in der Theorie verlieren, sondern die Bilder der Künstler sprechen lassen. Wer sich für das Thema interessiert, dem werde ich noch weiterführende Links am Ende des Blogeintrages zur Verfügung stellen.
1. BLINDE FOTOGRAFEN
1.1. Evgen Bavčar ist ein blinder Fotograf, der, wie die meisten seiner Kollegen, vorwiegend mit Licht arbeitet. Mit einer Taschenlampe leuchtet er dunkle Räume aus und lässt die menschlichen Motive so spüren, was er wohl auch bis zu einem gewissen Grad spürt. Dunkelheit, bis man langsam alles abtastet.
1.2. Auch Pete Eckert arbeitet mit Licht. Durch Langzeitbelichtungen malt er mit Licht Menschen nach. Auch bei ihm ist wieder das Abtasten durch Licht präsent.
2. BLINDE MALER
2.1. Obwohl Blinde durchaus zeichnen können, ist der blinde Maler Eşref Armağan ein eigenes Phänomen. Seine Bilder bestechen durch Farbvielfalt und durch gute perspektivische Annäherungen. Und das, obwohl Eşref Armağan noch nie gesehen hat.
3. WEITERFÜHRENDE LINKS
Ich denke, die meisten von euch würden jetzt gern noch mehr erfahren, aber ich halte mich hier im Blog lieber etwas kürzer. (Ich dachte, alle 19 Seiten aus meinem Spezialgebiet zu posten sprengt den Rahmen...) Aber dafür könnt ihr euch hier weiter informieren:
Mindoku über blinde Fotografen
„Drawing and the blind“ – John M. Kennedy
„5 Sekunden“, mein eigener Dokumentarfilm über eine Blinde und ihr visuelles Denken:
„Blinde in der Mediengeschichte“, meine eigene Abhandlung (im Rahmen meiner Matura, deshalb ist's auch teilweise etwas sperrig... Zeitdruck olé!) über das Thema. Fasst auch viel von dem 300 Seiten Kennedy Schmöker zusammen und beleuchtet noch mehr als oben angeteasert.