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Fall in love with Vietnam!

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Hallo liebe Community,

In den letzten drei Wochen verbrachte ich einen wundervollen und erlebnisreichen Urlaub in Vietnam. Ich war auf einer Rundreise von Nord nach Süd unterwegs. Für mich taten sich vor dieser Reise einige Fragen auf, denn ich habe noch nie eine Rundreise ohne vorherige Buchungen unternommen - und schon gar nicht in einem Land, dessen Sprache ich null verstehe. 

Ich möchte euch hier dieses faszinierende Land ein wenig näher bringen und ein paar Tipps geben, wie man sich am besten zurecht findet, wenn man dort unterwegs ist.

Brauche ich ein Visum und bestimmte Impfungen?

Ja, ihr braucht ein Visum. Entweder stellt ihr euch bei Ankunft am Flughafen am hoffnungslos überfüllten "Visa on Arrival"-Schalter an, oder ihr geht auf die Website der Vietnamesischen Botschaft, druckt einen Antrag aus, schickt ihn inkl. Gebühr und Reisepass nach Berlin und bekommt das Visum zugeschickt. Bei mir hat das ganze Prozedere 3 Tage gedauert. 

Impfungen sind nicht vorgeschrieben, es empfiehlt sich aber, eure Standardimpfungen im Impfpass aufzufrischen. Malaria-Prophylaxe könnt ihr euch getrost sparen, nehmt dafür lieber kräftig Autan mit, damit euch die Moskitos nicht auf die Nerven gehen.

Wie reise ich in Vietnam herum?

Am besten mit Fernbussen. Die gibt es dort wie Sand am Meer. Die meisten Vietnamesen haben kein Auto, daher reisen sie selbst mit diesen Bussen von Stadt zu Stadt, dementsprechend hoch ist die Dichte an Verbindungen und Unternehmen. Ihr besucht in der Stadt, in der ihr euch aufhaltet, einfach eine Travelagency oder ein Bookingoffice - glaubt mir, ihr könnt die gar nicht verfehlen, die gibt es an jeder Ecke. Ihr gebt an, dass ihr an dem und dem Datum einen Bus nach dort und dort benötigt. Ihr bekommt ein handschriftliches Ticket, der Bus holt euch sogar in eurem Hotel ab, alles ganz easy. Die Kosten sind dabei sehr gering. Von Hanoi nach Halong haben wir bspw. hin und zurück 8 $ gezahlt.

Falls ihr auch noch keine Hotels gebucht habt, kein Problem. Auch das könnt ihr in den Travelagencies. Ich persönlich hatte alles vorab von Deutschland aus via Internet gebucht - im Nachhinein waren wir dadurch eher unflexibel, heute würde ich es anders machen.

Wo warst du unterwegs?

Zuerst waren wir in Hanoi, der Hauptstadt Vietnams. Gewohnt haben wir in einem Hotel in der Altstadt, Hoan Kiem District.

Hanoi ist wirklich ein Erlebnis. Der Verkehr ist das pure Chaos, als Mitteleuropäer werdet ihr euch nicht so schnell über die Straße trauen. Alles ist eng, überfüllt mit Rollern und Menschen, überall riecht es nach Essen und getrockneten Kalmaren. Das Durcheinander ist groß, man gewöhnt sich aber sehr schnell daran. Hanoi ist bunt und laut. Als westlicher Tourist ist man die Ausnahme, wird unverhohlen angegafft und fotografiert - ist aber eigentlich ganz lustig, so populär zu sein. Eine beliebte Straße ist die Nguyen Tien Thuat. Hier trefft ihr auch mal Europäer. Man kann hier gut essen gehen und Cocktails trinken, alles sehr billig. Generell rate ich, in Hanoi ca. 4 Tage zu verbringen. Die Stadt ist superinteressant und vermittelt euch einen guten Eindruck vom echten, vietnamesischen Leben.

Unsere nächste Station war Vinh Ha Long, mit der berühmten Halong Bucht.

Wir waren zwei Tage dort, einen Tag davon war ein Taifun unterwegs, ich war krank. Besonders viel kann ich also zu Halong nicht sagen, wir konnten leider keine Bootstour durch die Buchten unternehmen. Ich kann euch aber so viel sagen: unser Hotel war auf Bai Chay - blöde Idee, da gibt es so gut wie gar nichts, ihr müsst jedes Mal mit dem Taxi nach Halong rüberfahren. Wir konnten an einem Tag aber ein bisschen rumspazieren. Den Markt im Cho Ha Long kann ich euch ans Herz legen, einfach, um das mal gesehen zu haben.

Danach ging es weiter nach Hue.

Hue war einst Sitz der vietnamesischen Kaiser, kann also mit vielen Bauten und kulturellen Sehenswürdigkeiten auffahren. Wir haben die Thien Mu Pagode, die Verbotene Stadt und das Kaisergrab von Minh Mang besichtigt. Ist alles ganz hübsch anzuschauen, zwei Tage reichen aber dazu. Ganz lustig: nord-westlich des Parfümflusses spricht kein Mensch Englisch, man ist DIE Attraktion als Weißer. Süd-östlich des Flusses ist alles auf Touristen geeicht.

Im Anschluss besuchten wir Hoi An.

Hoi An war mitunter meine liebste Station in Vietnam. Hier besuchten wir die Ruinen von My Son und waren viel am Strand in Cua Dai. Zu diesem kann man problemlos mit dem Fahrrad fahren, sind von der Innenstadt nur 4 km geradeaus und eben. Fahrräder könnt ihr euch eigentlich in jedem Hotel ausleihen. Zudem ist die Innenstadt in Hoi An verkehrsberuhigt, keine Roller oder Taxis dürfen einfahren. Außerdem ist die Stadt überall mit bunten Laternen beleuchtet, es ist einfach magisch, ein Meer aus Lichtern (meine Bilder sind leider alle stark rauschbefallen, muss ich erst noch bearbeiten). Hier trefft ihr dafür aber auch viele westliche Touristen und Restaurants, die auf westliches Essen spezialisiert sind.

Weiter ging es nach Nha Trang, um zwischen dem ganzen Reisen auch mal 5 Tage nur am Meer auszuspannen.

Nha Trang könnt ihr euch getrost sparen. Es scheint das Palma de Mallorca Russlands zu sein, überall nur kyrillische Schrift und russische Sprache, alles nur auf Touristen ausgelegt, mit dem authentischen, vietnamesischen Leben hat das nichts zu tun. Es ist aber abwechslungsweise auch mal wieder ganz nett, was anderes als gebratenen Reis zu essen ;) Das Meer ist relativ sauber, nur wenig Plastikverschmutzung, aber wie gesagt, alles recht unspektakulär. Da empfehle ich lieber, länger in Hoi An zu bleiben, davon habt ihr sicherlich mehr.

Unsere letzte Station war Can Tho im Mekong-Delta.

In Can Tho besuchten wir die schwimmenden Märkte und machten eine private Bootstour durch die Gardens. Hier lohnt es sich, direkt die Hai Ba Trung entlang zu laufen und sich von Privatpersonen ansprechen zu lassen, die 7-stündige Bootstouren für 2-3 Leute anbieten. Es ist einfach authentischer, als mit diesen großen Touri-Booten rumzufahren. Ansonsten gibt es in Can Tho ehrlich gesagt nicht viel zu sehen, zwei Tage reichen euch dort locker.


Kann ich in Vietnam bedenkenlos alles essen?

Jaein. Wer auch so 'ne Memme im scharf-essen ist wie ich, hat weniger Probleme, als erwartet. In Vietnam würzt man nicht sonderlich, sondern reicht zu jedem Gericht Schälchen mit scharfen Saucen und Dips. Jeder kann also selbst schärfen. 

Restaurants wie bei uns findet ihr so nicht - zumindest nicht im traditionelleren Norden. "Restaurants" bestehen meist aus kleinen Garküchen, man sitzt auf kleinen Plastikhockern, die man bei uns nur im Kinderland der Zahnarztpraxis findet, und sieht in jedem Fall, wie das Essen auf kohlrabenschwarzen Rosten gebraten wird. Schmeckt aber trotzdem super.

Mit Streetfood sollte man etwas aufpassen, also mit dem Essen, das man einfach so in die Hand gedrückt bekommt. Mein Freund hat sich gleich am ersten Tag dank einiger Bratwürstchen eine Lebensmittelvergiftung eingefangen. Ich dagegen hatte nie Probleme, auch nicht mit eisgekühlten Getränken, deren Eiswürfel aus Leistungswasser gemacht wurden. 

Ist Vietnam gefährlich?

Nein. Klar, es wird geklaut was das Zeug hält, besonders vor Taschendieben auf den Night Marktes in den Städten muss man sich in Acht nehmen. Taxifahrer versuchen einen natürlich abzuzocken - einfach auf das Einschalten des Taxameters bestehen, euch schickt sicher keiner weg. Generell sind Vietnamesen sehr freundliche und hilfsbereite Menschen. Auch wenn sie kein Englisch können und man nur mit Hand und Fuß kommunizieren kann, klappt alles irgendwie. Man wird von vielen Menschen einfach so gegrüßt, Kinder sind ganz begeistert von uns großen, hellhäutigen Menschen. Vietnamesen lassen sich auch gerne abfotografieren und versuchen erstaunlich selten, einen über's Ohr zu hauen. 

Würdest du Vietnam weiterempfehlen?

Auf jeden Fall! Ich empfand Vietnam stellenweise als sehr touristenarm - was mir persönlich sehr gefallen hat, denn ich will Land und Leute kennen lernen und nicht 'n Haufen Deutsche treffen. Vietnam ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Von Großstadt über traumhafte Strände bis tiefsten Dschungel habt ihr einfach alles. Ich bedauere sehr, dass uns nicht die Zeit für einen Ausflug nach Sapa blieb, ich hätte die Reisterrassen sehr gern gesehen... Vietnam ist zudem sehr billig, ihr zahlt pro Mahlzeit mit Getränken meist nur 3-4 €.

Was hat dir an Vietnam am besten gefallen?

Definitiv Hanoi und Hoi An. Außerdem mochte ich die Menschen dort sehr gern. Ihr werdet in eurem Leben wohl auch selten so zuckersüßes und saftiges Obst essen. In Vietnam wächst irgendwie so ziemlich alles und schmeckt fantastisch. Vietnamesischer Kaffee ist auch superlecker, sehr (!!!) stark und süß, aber echt super.

Hast du auch schlechte Erfahrungen gemacht?

Ja. Als wir vollkommen übernächtigt in Hoi An mit dem Nachtbus ankamen und einfach nur ins Hotel in ein Bett wollten, hat uns der Taxifahrer total abgezockt. Er verlangte 100.000 Dong. Gut, das sind nur 3,50 €, aber am laufenden Taxameter standen eben nur 31.000 Dong (gut 1 €). Ärgert einen schon, dass man abgezogen wird, weil die uns alle für reiche Touris halten - als müssten wir für unser Geld nicht arbeiten gehn... 

Außerdem bin ich am Flughafen von Saigon bestohlen worden. Ich hatte den Schlüssel für meinen Koffer verloren, konnte diesen also nicht absperren. Mir wurde ein neu gekaufter Echt-Silber-Ring geklaut. Ich persönlich find Klauen ja mega asozial und verteufel es zutiefst, aber gut, kann man auch nichts dagegen unternehmen.

Insgesamt bin ich von Vietnam aber sehr begeistert und war in meinem Leben sicher nicht zum letzten Mal dort! Ich konnte wunderbare Eindrücke sammeln und ein komplett anderes Leben kennen lernen. Ich habe ein großes Stück meines Herzens in Vietnam gelassen, das ich früher oder später wieder dort aufsammeln werde :)


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